Wieder unterwegs

Ihr habt schon eine Weile nichts von mir in diesem Blog gehört, weil ich drei Wochen lang durch vier kanadische Provinzen reise: Québec, New Brunswick, Nova Scotia und Newfoundland & Labrador. Weil Kanada bekanntlich so groß ist, bedeutet das riesige Distanzen und viel Fahren. Ich versuche aber, oft anzuhalten, um zu fotografieren und auch manchmal zu wandern, wenn es ein stark besuchter Wanderweg ist und ich nicht ganz allein bin.

Das Dorf Lourdes de Blanc-Sablon in Québec an der Grenze zu Labrador.

Wenn ich mit Einheimischen rede, werde ich manchmal gefragt, warum ich allein reise. Es ist nun mal so, dass es nicht immer einfach ist, jemanden zu finden, der mitkommt. Mein Fischer ist sehr beschäftigt im Sommer und Herbst, der kann nicht einfach weg. Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch gern allein reise. Ich bin frei und muss mich nicht ständig mit jemandem absprechen. Als Journalistin musste ich früher oft allein reisen und ich habe mich daran gewöhnt.

Wildnis entlang der North Coast in Québec.

Meine Reise schließt vier Autofähren mit ein. Ich scheine immer dort hinzugehen, wo es Fähren zum Überqueren von Wasser braucht. Von Labrador nach Havre St. Pierre in Québec wurde mein Auto in einen Container verladen, weil es an der entlegenen North Shore in Québec über eine lange Distanz keine Straße gibt. Das war etwas Neues für mich und es machte Spaß, die kleinen abgeschnittenen Siedlungen entlang der Küste zu besuchen, denen die Fähre allerlei Güter bringt.

Im winzigen Fischerdorf Harrington Harbour gibt es keine Straßen, nur Plankenwege, auf denen Güter mit dem Quad transportiert werden.

Morgen geht es nach Neufundland zurück, die Rückfahrt nach Hause wird vier Tage dauern und eine weitere Fähre brauchen. Die Highlights meiner Reise waren wahrscheinlich die Monolithen auf den Inseln des Mingan-Archipels und der Besuch des winzigen, abgeschiedenen Fischerdorfes Harrington Harbour, das für Güter ganz auf Schiffe und Hubschrauber angewiesen ist. Ich werde mit vielen wunderbaren Eindrücken und Erfahrungen zurückkehren, wofür ich wirklich dankbar bin. Ich muss auch dem Automechaniker in Bouctouche (New Brunswick) danken, der ein kaputtes Radlager an meinem Autoreifen in einer Stunde ersetzte. Ich war so erleichtert, nicht mehr mit dem beängstigenden, lauten Geräusch fahren zu müssen.

Ich vor einem der Monolithen, die von Wasser und Wind geformt werden und der mich an die Statuen auf der Osterinsel in Chile erinnert.
Wunderbare Naturskulpturen auf einer der Inseln im Mingan-Archipel in Québec.